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Einlaßventil

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...
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AndreasP
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Einlaßventil

#1

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

bei Chris Witor gibt es große Einlaßventile.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Ventilen? Sie haben etwa 1 mm mehr Durchmesser als die originalen und könnten dadurch einen verbesserten Gasdurchsatz bringen.
Gleichzeitig sind sie noch dichter an der Zylinderwand, was die Einströmung vermindert.

VG Andreas
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V8
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Re: Einlaßventil

#2

Beitrag von V8 »

Ich verbaue die fast immer, allerdings mit den 1,28" großen Auslassventilen,
die Witor nicht anbietet. Der findet die kleinen Ventile besser.

Beide Ventile sind an der Tulpe schön bearbeitet, man muss kaum was dran tun.
Allerdings gibt es bei mir auch die 77er Bohrung und den Kopf entsprechend im Ventilbereich dafür so weit verbreitert, wie sinnvoll.
Der Bereich um das Einlassventil ist beim TR wohl der wichtigste Bereich für Leistung.

Ob das natürlich was bringt, kann ich nicht sagen, wer baut schon einen Motor mit den kleineren Ventilen und tauscht dann?

Meine Vermutung wäre, dass das Standardventil mit einem liebevollen 3.WInkel Sitz mehr bringt, als ein großes Ventil, was flatsch im den Kopp genagelt wird.
Aber am Besten wird ein möglichst grosses Ventil im optimierten Kopf sein und dann noch mit ebenso gemachtem AV.

Zum wall shrouding: Stefan Schamschulla desaxiert sogar die Ventile, damit er noch größere Ventile unterbringt. Die übergroßen Ventile, also das oben Angefragte und sein Bruder berühren sich ja fast im Kopf und mehr ist nur möglich, wenn die Achsen weiter voneinander entfernt sind. Damit wandert der Ventilteller also sowohl wegen der Größe als auch noch wegen der Desaxierung weiter zur Brennraumwand. Dazu gibt es aber in der TC auch Bohrungen um 78mm, was die Wand wieder etwas vom Ventil entfernt.
Desaxierte Ventile kann man einfach realisieren, wenn man Führungen mit der Bohrung aussermittig anfertigt, wie ich das für die Pleuellager für die VW Kolben mache.
AndreasP
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Re: Einlaßventil

#3

Beitrag von AndreasP »

Ok !
Dann werde ich ein solches Ventil im Vergleich zu einem 36,5 testen.
Allerdings nicht im Motor, sondern auf meiner selbst gebauten „Flow Bench“.
Messen kann ich wie üblich mit den 28“ Wassersäule Ansaugdruck, was etwa 70 mbar Druckdifferenz entspricht.
Als Ergebnis werden keine Kubikfüsse pro Minute (CFM)ermittelt, sondern Druckabfall in mbar.
Bis jetzt brachte der 30 Grad Hinterschliff am Ventilteller den größten meßbaren Vorteil. Arbeiten am Kanal selbst ist völlig überflüssig, da er vom Werk aus schon zu groß ist. Die Musik spielt nur im Bereich des Ventilsitzes!
VG Andreas
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V8
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Re: Einlaßventil

#4

Beitrag von V8 »

AndreasP hat geschrieben: 17.01.2019, 13:48 Arbeiten am Kanal selbst ist völlig überflüssig, da er vom Werk aus schon zu groß ist.
Ich kenne diese Aussagen, primär hat das wohl mal GT ins Spiel gebracht.
Nachdem ich in Stoneleigh einen seiner gemachten Köpfe gesehen habe,
beschleicht mich auch eine Idee, warum das so ist.
Der TR6 hat einen Kopf, der fast 1:1 vom 2 Liter kommt. Dazu ist das nicht mal ein Querstromkopf,
was die Kanalgrößen nochmals begrenzt. Ich finde die Kanäle eher niedlich, mag aber daran liegen,
dass ich auch Vierventiler tune und da geht es ganz anders zur Sache.

Für mich gibt es kein absolutes "ist so" sondern ich prüfe das nach.
Hilfreich haben sich die Bücher von Helmut Hütten und Ludwig Apfelbeck erwiesen.
Ich bin ja auch kein Freund dieser zahmen Nockenwellen für Sportmotoren.
Deswegen lande ich bei meinen Motoren bei Strömungsgeschwindigkeiten um 120m/sec,
was nach beiden Spezislisten deutlich zu hoch ist. Die Kanäle müssen also etwas nachgearbeitet werden.
Wenn man das schön macht, verschleift man Kopf und Manifold.
Je höher man in der Strömungsgeschwindigkeit geht, um untenrum ordentlich Mumm zu behalten,
umso mehr muss man drauf achten, dass dann die Kanalform wirklich keine Fehler enthält.
Dazu habe ich die serienmäßigen Stehbolzen gegen Größere getauscht, damit die Manifolds
spielfrei in einer Position an den Kopf geflanscht werden.
Anschließend verschleife ich Kopf, Dichtung und Manifold und der Kopf wird dabei ein wenig geöffnet.
Ansaugkanal01.jpg
Wenn man mit Licht in den Kanal leuchtet, sieht man wie der Kanal ohne Kanten schön gleichmäßig
perfekt auf das Ventil zielt.

Die Arbeit im Ventilbereich ist davon unberührt.
Die ist in der Tat der Bereich, wo beim TR Leistung zu holen ist.
Allerdings kein Grund, den Rest zu bernachlässigen.
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AndreasP
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Re: Einlaßventil

#5

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

die Aussage über die Verteilung von Ventil und Kanal kommt von David Vizard.
Er sagt ganz deutlich, daß bei geringer Ventilöffnung nur der Ringspalt zwischen Ventil und Sitzring entscheident ist:
David Vizard.jpg
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