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Homokinetische Antriebswellen  ***

Verfasst: 17.07.2016, 19:11
von tr6gelb
Hallo,

stehe gerade vor dem Problem die Antriebswellen tauschen zu müssen. Würde nun gerne auf homokinetische umbauen. Ich habe zwei Anbieter gefunden:

1x Good Parts
1x SC Parts

Hat jemand vin Euch Erfahrung mit den beiden Herstellern, zumal SC Parts günstiger wäre?

Grüße
Günter

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 17.07.2016, 21:02
von crislor
GoodParts - 100% zufrieden - besonders bei Lastwechseln - absolute Ruhe. Aber auf gute Fettfüllung achten !

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 18.07.2016, 11:18
von hneuland
hallo Günther,

ich habe vor drei Jahren die Homos von Limora eingebaut. Seither rund 12.000 km angenehmeres Fahren ohne das typischen Versetzen der HA in Kurven.
Das ist vor allem bei Passfahrten ein Genuss, sogar mit voll beladenem Auto! Gerade haben wir wieder fast 3.500 km mit vielen Alpenpässen ohne Achsknackerei von hinten überstanden.
Der Einbau der neuen Gelenke war seinerzeit übrigens problemlos.
Ein wenig Wasser im Wein - HA-Überholungen sind nicht mehr so einfach wie bei den Standard-Gelenken. Das Homo-Gelenkgehäuse passt nicht durch die Öffnung der Aluschwinge. Deshalb muss bei entsprechenden Arbeiten anders vorgegangen werden als im WHB beschrieben.

Gruß
Horst

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 09:09
von tr6gelb
Hallo Horst,

weisst Du, ob die Wellen von Good Parts oder SC Parts sind?

Grüße
Günter

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 10:32
von runup
Servus Günter
just 4 INFO: SC-PARTS und von LIMO...... , sind die gleichen Wellen (auch vom Preis)
:genau: GOODPARTS-USA + Fracht+ Zoll/MWST = ist nicht billig
"ergo" aufpassen und überlegen
Gruß aus dem Süden der Region

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 11:37
von hneuland
runup hat geschrieben:Servus Günter
just 4 INFO: SC-PARTS und von LIMO...... , sind die gleichen Wellen (auch vom Preis)
:genau: GOODPARTS-USA + Fracht+ Zoll/MWST = ist nicht billig
"ergo" aufpassen und überlegen
Gruß aus dem Süden der Region
Günter,

weil Du mich gefragt hast - mehr als Manfred geschrieben hat, weiß ich nicht. Limora verkauft die Wellen allerdings als eigene Entwicklung!
Bei Interesse, hab die Limora-Einbauanleitung hier online gestellt:
https://www.photobutmore.de/triumph/lim ... en-anl.pdf

Gruß
Horst

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 12:23
von Rallye78
@Horst: "das typischen Versetzen der HA in Kurven."
Wie kann das mit den herkömmlichen Achswellen zusammenhängen, zumindest wenn sie kein riesen Spiel haben ? Möchte ich gerne verstehen.
Aus eigener Erfahrung würde ich in diesem Fall eher auf die Buchsen zur Lagerung der Achsschwinge oder aber eine schadhafte Lagerung des Differentials setzen.
Gruß Eugen

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 12:55
von Nichtschwimmer
Ich habe die hom. Wellen von Good Parts (gekauft bei Racinggree) letztes Jahr eingebaut. Einbau problemlos, passen durch die Ha.-Schwingen, die ich trotzdem entgratet habe. Fahrverhalten super. Langzeiterfahrung habe ich keine, aber die Wellen machen einen sehr wertigen Eindruck. Ich würde es wieder so machen.

Udo

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 24.07.2016, 12:56
von hneuland
Rallye78 hat geschrieben:@Horst: "das typischen Versetzen der HA in Kurven."
Wie kann das mit den herkömmlichen Achswellen zusammenhängen, zumindest wenn sie kein riesen Spiel haben ? Möchte ich gerne verstehen.
Aus eigener Erfahrung würde ich in diesem Fall eher auf die Buchsen zur Lagerung der Achsschwinge oder aber eine schadhafte Lagerung des Differentials setzen.
Gruß Eugen
hallo Eugen,
das exakt zu erklären, reicht mein technisches Verständnis nicht aus. Hab' die Aussage so übernommen weil sie mit meinem eigenen Fahreindruck übereinstimmt. Obwohl ich nicht a priori der sportliche Fahrer bin, hatte ich mit den Original-Gelenken bei "harten" Kurven, etwa bei Alpenpässen, oft korrigieren müssen. Das Fahrzeugheck "versetzte" wenn man wieder geradeaus lenkte. Nachdem ich aufgrund einiger Beschreibungen hier im Forum vor ein paar Jahren au f die Homo's umgerüstet hatte, war dieses Verhalten der Hinterachse weg. Das Auto stellt sich den Lenkbewegungen entsprechend ohne Mucken gerade. Vorher "schwänzelte" sich das Fahrzeugheck erst langam wieder in die Gerade ein.

Das ist sicher nicht präzise ausgedrückt und war für mich auch kein ernsthaftes Problem. Weil ich jedoch seinerzeit die Kreuzgelenke der HA hätte tauschen müssen, auch die rechte Lagereinheit, hatte ich mich für ein gerade erhaltenes Limora-Sonderangebot entschieden. Nach problemlosem Einbau überzeugte mich das vergleichsweise präzisere Fahrverhalten sofort.
Sicher hast Du recht, das Ursachen für ein sich veränderndes Verhalten der TR-HA auch anderswo zu suchen sind. Ich wollte, diese Achse einfach mal probieren, weil wie beschrieben ohnehin Arbeiten anstanden.

Allerdings will ich an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass HA-Wartungsarbeiten - etwa neue Buchsen an den Alu-Schwingen - schwiergier werden. Die Homo-Welle lässt sich nämlich nicht mehr durch die Achsöffnung der Schwingen ziehen. Ihr Durchmesser lässt das nicht zu, so dass bei anstehenden Arbeiten zusätzliche Demontagen erforderlich werden (Stoßdämpfer, Diff).

Gruß
Horst

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 26.07.2016, 14:52
von Willi
Das Versetzen der Hinterachse bei Lastwechsel in Kurven ist immer auf zu viel Spiel im Längenausgleich der Welle zurückzuführen. Auch als "Spline Lock" bekannt und berüchtigt. Manchmal kann das recht abenteuerlich sein. Abhilfe ist einfach: neue Antriebswellen.

Antriebswellen mit Kreuzgelenken und Längenausgleich sind auch heute noch Stand der Technik im Maschinenbau. Es gibt ganze Normreihen. Ein Paar ist schon schon für deutlich unter 300.- Euro zu haben. Die halten dann wieder 40 Jahre und sind auch "homokinetisch". Und mit nem Kreuzgelenk im Kofferraum ist man für alle Eventualitäten ausgerüstet.

Willi
(Der Prediger in der Wüste...)

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 26.07.2016, 16:46
von hneuland
Willi hat geschrieben:Das Versetzen der Hinterachse bei Lastwechsel in Kurven ist immer auf zu viel Spiel im Längenausgleich der Welle zurückzuführen. Auch als "Spline Lock" bekannt und berüchtigt. Manchmal kann das recht abenteuerlich sein. Abhilfe ist einfach: neue Antriebswellen.
Willi
(Der Prediger in der Wüste...)
Willi,
hast ja recht wie immer (meistens immer...). Ich hab' auch meine alten Antriebswellen noch und werde sie wahrscheinlich mit ein paar Neuteilen irgendwann wieder einbauen. So richtiges Vertrauen habe ich nämlich zu den kleinen Imbusschräubchen nicht, mit denen die Homowellen zusammengehalten werden. Die waren schon bei der Montage locker und ich kontrolliere sie regelmäßig. Die Standard-Antriebswellen wirken in der Tat viel solider.
Als ich die Homos kaufte, wollte ich eigentlich neue Kreuzgelenke und das rechte Achslagerteil einbauen. Das linke hatte ich schon 2006 getauscht, das rechte war damals gerade nicht verfügbar.
Da waren die Dinger bei Limora gerade im Wintersonderangebot und so ganz resistent gegen modernen Kram wie Du, bin ich denn doch nicht.

Lieben Gruß
Horst

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 26.07.2016, 18:49
von TR6US76
Hallo zusammen,

ich muß jetzt doch auch meinen Senf dazugeben.
Aus dem gleichen Grund wie Horst hatte ich mich für die homekinetischen Antriebswellen von Limora entschieden, als diese auf den Markt kamen.
Und ich war begeistert.
Nach ca. 10000 Km hat sich dann an der linken Antriebswelle der Längenausgleich zerlegt. Ich hatte im letzten Spätjahr mal darüber berichtet.
Nicht, dass die Schrauben nicht gehalten hätten - der Einbauabstand war zu klein, so dass der Längenausgleich ausserhalb seiner Toleranz lief.
Ob der Einbauabstand schon von Anfang an nicht gepasst hat, kann ich nicht sagen, da ich die Wellen nicht selbst eingebaut habe.
Jedenfalls ist nach dem Einbau die Hinterachsgeometrie korrigiert worden, weil das linke Rad gerade stand, das rechte hatte negativen Sturz.
Ich vermute, dass sich da etwas verändert hat. Nach dem Ausbau der Wellen habe ich beidseitig den Abstand zwischen Antriebswellenflansch und
Auflagefläche der Radlagereinheiten gemessen: er ist auf beiden Seiten gleich, aber für die Limorawellen zu kurz.
Auf Schnippels Rat hin habe ich mich dann für die Antriebswellen mit dem feinverzahnten Längenausgleich von Ralf Zeller entschieden.
Zusammen mit einem frisch gelagerten und neu abgedichtetem Differential läuft die Sache wieder ohne großes Geklackere.
Ein Versetzen der Hinterachse habe ich noch nicht bemerkt.
Also, wenn man sich für die Limorawellen entscheidet, bitte zuerst die Hinterachsgeometrie überprüfen bzw. neu einjustieren, dann den
Einbauabstand überprüfen und dann erst kaufen.

Letztendlich wird es wieder eine Glaubensfrage sein, ob man sich für homokinetische Wellen entscheidet oder für einen feinverzahnten Längenausgleich.

Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung.

Viele Grüße,

Seraphin

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 27.07.2016, 06:51
von darock
Habe auch Wellen von Zeller mit Goodparts Radlagereinheiten genommen. Wartungsfreies, feinverzahntes und teflonbeschichtetes Schubstück. Läuft einwandfrei, auch mit etwas mehr Druck aus dem Maschinenraum.

Bernhard

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 27.07.2016, 07:19
von TR6Chris
darock hat geschrieben:Habe auch Wellen von Zeller mit Goodparts Radlagereinheiten genommen. Wartungsfreies, feinverzahntes und teflonbeschichtetes Schubstück. Läuft einwandfrei, auch mit etwas mehr Druck aus dem Maschinenraum.

Bernhard

Das war auch meine bevorzugte Kombination.

Gruß
Chris

Re: Homokinetische Antriebswellen

Verfasst: 27.07.2016, 07:50
von Schnippel
Rallye78 hat geschrieben:@Horst: "das typischen Versetzen der HA in Kurven."
Wie kann das mit den herkömmlichen Achswellen zusammenhängen, zumindest wenn sie kein riesen Spiel haben ? Möchte ich gerne verstehen.
Aus eigener Erfahrung würde ich in diesem Fall eher auf die Buchsen zur Lagerung der Achsschwinge oder aber eine schadhafte Lagerung des Differentials setzen.
Gruß Eugen
Hallo
das Versetzen der Hinterachse bei Lastwechsel wird nur ausgelöst durch die Drehung des Diff´s.
Welches dann an den Halbwellen und schlussendlich an der Radaufhängung zieht.
Begünstigt durch schlechtes Gleiten oder Klemmen der Schiebstücke
Leider ist die werkseitige Aufhängung des Diff´s nicht ganz gelungen.
Abhilfe schafft auf jeden Fall ein Polykit von Rimmer (alle Aufhängungselemente sind dann gleich) ,ein Anschlag,oder auch ganz simpel,
die hinteren Aufhängungen baut man verkehrt herum ein.
Dann legt sich die Breite Fläche sofort auf die große Unterlegscheibe und der Weg wird begrenzt.
Darauf gekommen bin ich leider erst, als ich einen Polykit von Rimmer in der Hand hatte.

Ansonsten kann man auf Homowellen sehr gut verzichten. Kann man also machen,muss man aber nicht machen. :yes:
Die konventionellen Halbwellen in meinem TR haben jetzt schon weit über 100000 km gelaufen.
Alle 15000 km ein spritzer Fett,das war es.
Die hatte ich mir vor vielen km mal bei einem Gelenkwellendienst in OS bauen lassen.
Die Kreuzgarnituren waren damals,wie die Schiebestücke, Industrieware.


VG
Ralf