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Druckstange Nehmerzylinder

Alles was mit der Kupplung zu tun hat.
Drolli
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#46

Beitrag von Drolli »

Hallo Willi,
ob eine einstellbare Druckstange sein muß oder nicht hängt nicht vom unterschielichen Maß des Verschleißes einer MembranfederKupplung
des TR4A - TR6 oder einer Schraubenfederkupplung der TR 2 - TR4 zusammen - auch nicht vom steiler stellen der Membranfeder, sorry Willi.

Der Unterschied bei beiden Kupplungstypen liegt konstruktionsbedingt an der unterschielichen Hebelanordnung im Automaten selbst.
Beim Reibbelagverschleiß in einer Schraubenfederkupplung bewegt sich die Druckfläche des Automaten Richtung Ausdrücklager - das erfordeliche
Spiel nimmt stetig ab - soweit bis die Kupplung durchrutscht.
Hier braucht das System eine einstellbare Druckstange damit das erforderliche Spiel nachgestellt werden kann.
Der Nehmerzylinder hat kein Bodenventil - und wird wie Willi bereit schrieb, durch die Zugfeder immer an den Boden des Nehmerzylinders gezogen.

Bei der Membranfederkupplung und Verschleiß dessen Reibbelages bewegt sich Druckfläche des Automaten vom Ausdrücklager weg - das Spiel
würde also größer werden, wenn nicht im Nehmerzylinder durch das da vorhandene Bodenventil, durch nachfließen der Hydaulikflüssigkeit
das erforderliche Spiel immer ausgeglichen.
Hier bedarf es keiner einstellbaren Druckstange - den Aufwand hierfür kann man sich sparen.

Daimler Benz hat mit Einführung de /8 auf Membranfederkupplung umgestellt, da gab/gibt es nichts zum Einstellen, der Nehmerzylinder wurde direkt
auf die Kupplungsglocke geschraubt - eine nicht verstellbare Druckstange griff in den Ausdrückhebel ein.
Die Krönung bei Daimler war das bei dieser Konstruktion mittels eines Bleches, das ein einen Schlitz der Glocke eigeführt werden konnte, den Verschleißzustand
der Reibscheibe prüfen.

Gruß aus dem wahren Norden und eine fröhliche Weihnacht
Carl
Drolli
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#47

Beitrag von Drolli »

Hallo Marco,
der Unterschied der Betätigung ob Druckstange einstellbar oder nicht liegt einzig in den unterschiedlichen Druckautomaten begrüdet,
die TR2 TR3 TR 4 hatten eine "Schraubenfeder" Druckautomat, dieser bewegt sich konstuktionbedingt bei zunehmenden Verschleiß
des Reibbelages Richtung Ausdrücklager - also das Spiel wird kleiner bis die Kupplung rutschen würde, es muss eine
Einstellmöglichkeit her - diese besagte einstellbare Druckstange.
Beim TR 4A bis TR6 wurde eine Membranfederkupplung verbaut , diese bewegt sich konstruktionbedingt bei Verschleiß des Reibbelages
vom Ausdrücklager weg - das Spiel wird größer,
hier greift jetzt der geänderte Nehmerzylinder mit Bodenventil, die Hydraulikflüssigkeit hat jetzt in Ruhestellung der Kupplung
die Möglichkeit in den Nehmerzylinder nach zufließen und so immer das Spiel passend zu halten.
Du wirst auch in einschlägigen WHB s für TR4A bis TR 6 kein Einstellmaß für dieses sich einstellende Spiel finden -warum auch.

Gruß aus dem wahren Norden
Carl
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#48

Beitrag von Z320 »

Hallo Willi,

es widerstrebt mir dir zu widersprechen, aber was muss das muss.
Am Heiligen Vormittag um 11:30 Uhr sah das an meinen TR4A so aus.
P1250361-b.JPG
Bolzen ausgeschraubt, Stange voll gegen den Kolben gedrückt d.h. der Kolben liegt am Zylinderboden an,
Kupplungshebel voll gezogen, bis die Ausrückgabel am Getriebegehäuse anliegt.

Anders geht das auch nicht, sonst wäre der Leerweg zu lang bzw. es müsste für die Ausrückgabel
in der Gertriebeglocke einen einstellbaren Anschlag geben.
Das Ausrücklager muss möglichst nahe am Automaten liegen und nur eben frei laufen.

Hallo Carl,

ich hab 3 x gelesen was du geschreiben hast und verstehe es nicht.

Ich sehe nur einen einzigen Unterschied:
ob ich bei nicht betätigter Kupplung das Ausrücklager sicher frei vom Automaten haben will oder nicht.
Die Kupplung eines TR3 wird auch mit der fixen Druckstange und dem Nehmerzylinders des TR6 funktionieren,
wenn das Ausrücklager auf dem Automaten mitlaufen darf (und der Hub passt).

Hallo Win,

ich durfte letztes Jahr einen fremden TR4 fahren, der den Druckpunkt auch sehr tief am Bodenblech hatte.
Der Besitzer hat mir erklärt was für Mühen er hatte das nach seinem Gusto genau so einzustellen.

Dieses Jahr hat sich das bei meinem TR4A in "natürlicher" Weise ergebeben:
die Kupplungshydraulik ist gaaaanz leicht leck, der Pegel im Vorratsbehälter war zu gering
und der Geber-Kolben hatte Luft gesaugt. Was bin ich erschrocken! Aber noch 20 km gut gefahren.

Neu entlüftet und der Druckpunkt war wieder ganz oben, anders geht das auch nicht.

SO!
Das haben wir jetzt mal diskutiert und mein Weltbild von der TR-Kupplungshydraulik passt.
Jetzt werfe ich den Riemen runter, mache den Computer aus und wünsche euch ein frohes Fest.

Grüße
Marco
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Willi
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#49

Beitrag von Willi »

Drolli hat geschrieben:Hallo Willi,
ob eine einstellbare Druckstange sein muß oder nicht hängt nicht vom unterschielichen Maß des Verschleißes einer MembranfederKupplung
des TR4A - TR6 oder einer Schraubenfederkupplung der TR 2 - TR4 zusammen - auch nicht vom steiler stellen der Membranfeder, sorry Willi.
Kann leider nicht unwidersprochen bleiben. Es ist völlig gleichgültig, auf welche Art der Kupplungsdruck erzeugt wird (Tellerfeder oder Schraubenfeder). Bei Beiden wandert die Druckfläche des Automaten in Richtung Ausrücklager, wenn der Reibbelag verschleißt. Bei der Tellerfeder stehen die "Betätigungszungen" (was Du wohl als Druckfläche bezeichnest) bei einem neuen, ausgebautem Automaten steil nach hinten (der Einfachheit halber beziehe ich mich mit vorn und hinten auf die Fahrtrichtung des Autos und bei den Teilen auf die Einbaulage). Die Druckplatte (der Teil des Automaten, der auf dem Reibbelag drückt) ist ganz vorn. Wenn Du den Automaten einbaust wandert die Druckplatte nach hinten (relativ zum Rest des Automaten); dadurch spannt sich die Tellerfeder in der Art, daß die "Betätigungszungen" (bei einer neuen Kupplungsscheibe) fast waagrecht liegen. Wenn der Belag dann verschleißt stellen sich die "Betätigungszungen" automatisch wieder steiler. Nur dadurch kommen die unterschiedlichen Druckpunkte bei verschiedenen Fahrzeugen und gleicher Kupplung zustande.
Drolli hat geschrieben:Bei der Membranfederkupplung und Verschleiß dessen Reibbelages bewegt sich Druckfläche des Automaten vom Ausdrücklager weg - ...
Das ist nach dem vorher Ausgeführtem falsch.

@Marco
Stimmt, war mein Fehler. Da hab ich nicht richtig überlegt.

Frohes Fest
Willi
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#50

Beitrag von WernerTR6PI »

Kamphausen hat geschrieben:Zur Not den Nehmer unterfüttern..
KNZ.jpg
Das ist übrigens auch Nötig, um den Nehmerzylinder von Limora in einen ordentlichen Arbeitsbereich zu bringen...

Peter
Un diese Lösung hilft auch, wenn die Geometrie der Kupplung (warum auch immer) zu einem Spiel der Stange geführt hat.

Frohe Weihnachten und schöne Gaben!

Werner
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Re: Druckstange Nehmerzylinder

#51

Beitrag von TR674 »

Ob nachstellbar oder nicht, so haben die nachstellbaren Stangen den Vorteil, dass die Gabel gefraest und massiver ist. Deswegen mit einer groesseren Flaeche auf den Stift drueckt, womit der Verschleiss beider Teile weniger wird. Bei den fixen Stangen ist die Gabel aus Blech.
Aehnlich bei den HBZ Stangen.
Gruesse, Marius
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